Wie bekomme ich eine Lizenz zum Amateurfunk?

Es gibt bei dem ein oder anderen Ortverband Lehrabende für die Amateurfunkprüfung. Durch das aktuelle Zeitgeschehen sind alle Treffen und Abende abgesagt und aktuell ist das Selbststudium der einzige Weg, um das nötige Wissen für dem Amateurfunk zu erhalten. Durch die bestandene Prüfung bei der Bundesnetzagentur enthält man das begehrte Amatuerfunkzeugnis.

Das Amateurfunkzeugnis ist Voraussetzung für die Erteilung einer Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst und gleichzeitiger Zuteilung eines personengebundenen Amateurfunkrufzeichens. Denn erst mit dem zugeteilten Rufzeichen ist das Senden auf den Amateurfunkbändern gestattet.

Hier gibt es bei der Bundesnetzagentur die nötigen Anmeldeformulare für alles:
Bundesnetzagentur

Wie lerne ich am besten für eine Lizenz als Funkamateur?

Das kann ich nur teilweise beantworten. Es gibt viele Wege und jeder ist etwas anders. Aber ich beschreibe hier, wie ich dafür gelernt habe und vielleicht ist das für denjenigen ein Start, wie er am besten mit all dem beginnt. Zuerst einmal habe ich damals für die E-Lizenz zwei Bücher gekauft:

  • Amateurfunk-Lehrgang für das Amateurfunkzeugnis Klasse E. Mit allen Prüfungsfragen
    • Taschenbuch : 240 Seiten
    • ISBN-10 : 3881803645
    • ISBN-13 : 978-3881803649
    • Abmessungen : 16.4 x 1.5 x 23.1 cm
  • Amateurfunk-Lehrgang: Betriebstechnik und Vorschriften: Betriebstechnik und Vorschriften für das Amateurfunkzeugnis
    • Taschenbuch : 160 Seiten
    • ISBN-10 : 3881808035
    • ISBN-13 : 978-3881808033
    • Abmessungen : 16.6 x 0.7 x 23.1 cm

Diese beiden Bücher sind von DJ4UF, Eckard K. W. Moltrecht. Für die A-Lizenz später habe ich ebenso von dem gleichen Autor das entsprechende Buch hierzu gekauft:

  • Amateurfunk-Lehrgang Technik: Für das Amateurfunkzeugnis Klasse A. Mit den Erläuterungen aller Prüfungsfragen
    • Taschenbuch : 304 Seiten
    • ISBN-10 : 3881803890
    • ISBN-13 : 978-3881803892
    • Abmessungen : 16.7 x 1.5 x 27.4 cm

Ich habe früher CB Funk betrieben und ich glaube viele CB Funker sind über dieses Hobby dann am Ende zum Amateurfunk gekommen. Das heißt natürlich nicht, dass der OM sich vom 11m Band verabschiedet hätte. Ich ebenso nicht. Vielmehr fühlt sich das Hobby damit vollständig an, finde ich.

Zuerst habe ich mit dem Buch Betriebstechnik und Vorschriften angefangen. Hier gibt es vieles einfach nur zu wissen, ohne das ein besonderes technisches Wissen voraussetzt werden muss. Das fand ich erstmal als Vorteil und dazu hatte ich damals von den Vorschriften keine Ahnung. Dieses habe ich mit dem HamRadio Trainer, dem kostenfreiem Lernprogramm von DM1OLI dann verfestigt. Das Programm ist großartig und machte für mich damals exakt, was ich brauchte. Zusammen mit den Büchern konnte ich so recht zügig auf die Prüfung lernen.

Das gute ist, dass alle Fragen bzw. Aufgaben vorher bekannt sind. Das macht die Prüfung allerdings nicht zu einem Spaziergang. Man weiß aber doch sehr gut, was auf einen zu kommt und das ist denke ich eine sehr gute Sache. Dazu habe ich von der Bundesnetzagentur die Fragenkataloge heruntergeladen. Hier ist immer die erste Antwort richtig. Nur mit den Bögen zu lernen ist denke ich nicht der richtige Weg. Zusammen mit den Büchern und dem HamRadio Trainer zusammen vielleicht unterwegs mit der Lernapp von bueffel.net wird das zu einer soliden Sachen und das wird dann funktionieren.

Es sind für die erfolgreiche Prüfung keine technischen Voraussetzungen nötig. Einige technischen Dinge wirken ersteinmal wie ein kleines Buch mit sieben Siegel. Mit der Zeit werden aber alle Knoten platzen und das Thema wird aufgehen. Dazu fand ich die sog. Krücken, der Lichtblitz und der Lichtblick von DL9HGC sehr hilfreich. Die kostenfreien PDFs von Günter Lindemann sind klasse! Die sollte man sich auf jeden Fall ebenso zu Rate ziehen.

DL9HCG – Lichtblick – Klasse E
DL9HCG – Lichtblick – Klasse A
DL9HCG – LichtBlitz
DL9HCG – Krücken zur Hilfe
Quelle: Günter Lindemann

Gibt es Apps oder Trainer, die mir helfen können?

Es gibt bestimmt unzählige Apps, die beim Lernen des Fragenkatalogs helfen kann. Ich habe zwei Apps verwendet. Einmal die App von Bueffel.net und das kostenfreie Programm HamRadio Trainer. Letzteres ist für Windows und ich kam damit am besten zurecht, bzw. ich habe damit am meisten Zeit verbracht. Es war für mich angenehmer am PC zu lernen mit Notizen am Tisch und hier und da vielleicht ein Buch. Da ist aber jeder etwas anders. Die App für Android habe ich für unterwegs verwendet. Es findet sich immer mal etwas Zeit, wo man wartet oder viel Zeit hast und sonst nichts dringendes zu tun. Da mal schnell ein paar Fragen üben. Somit bleibt das alles gefestigt und gerade auf der Zielgeraden, wenn der Prüfungstermin näher rückt, will man dann doch sicher gehen, dass auch wirklich alles soweit sitzt. Wer will schon zweimal antreten müssen? Natürlich gibt es auch Tage, da hat man einfach Pech, dann ist es eben so. Dann nochmal. Aber in der Regel bestehen die meisten Prüflinge beim ersten mal. Also keine Sorge. Und selbst auch bei Löchern und Unsicherheiten, die Wahrscheinlichkeit, dass es trotzdem klappt ist gar nicht mal so niedrig. Also auch mal etwas Mut zur Lücke, wenn sie bis zum Termin noch vorhanden sein sollte.

Fange ich mit der Klasse E an oder kann ich sofort mit Klasse A starten?

Gute Frage. Ich habe damals mit der E-Lizenz angefangen, weil es für mich einfacherer war. Ich wollte erstmal ein Rufzeichen haben und loslegen. Und dann zusammen mit den ersten Gehversuchen dann auf die A-Lizenz lernen und dann die machen. Das war mein Weg. Einige OMs, die ich kenne haben gleich auf die A-Lizenz gelernt und die Prüfung dann komplett abgelegt. Die Prüfungsinhalte der E-Lizenz lassen sich auf die Prüfung auf die A-Lizenz anrechnen, so dass man nicht von Null die Prüfung schreiben muss. Damit entfällt der Teil für die Betriebstechnik.

Am Ende ist die große Frage, was will man genau tun? Möchte man auf UKW senden und eher lokal arbeiten, wird eine E-Lizenz genügen. Allerdings macht das alles Lust auf mehr und schnell ist man doch mit etwas Freizeit dann auf dem Weg zur A-Lizenz.

Wo darf ich mit einer E-Lizenz senden?

Band Frequenz (MHz) zulässige Ausgangsleistung
160 m 1,810–1,890 bis 100 Watt
1,890–2,000 bis 10 Watt
80 m 3,500–3,800 bis 100 Watt
15 m 21,000–21,450 bis 100 Watt
10 m 28,000–29,700 bis 100 Watt
6 m 50,000-50,400 / 50,400 – 52,000 bis 100 Watt / bis 25 Watt
2 m 144–146 bis 75 Watt
70 cm 430–440 bis 75 Watt
13 cm 2320–2450 bis 5 Watt
6 cm 5650–5850 bis 5 Watt
3 cm 10.000–10.500 bis 5 Watt