Sendeleistungsverstärker bzw. „Oma“ – Stolpersteine und Aspekte

Sendeleistungsverstärker werden gern auch „Oma“ genannt. Wo der Begriff herkommt, kann ich nicht sagen. Da mir immer wieder einige Leute begegnen, die diese Geräte einsetzen, dachte ich mir, schreibe ich ein paar Gedanken dazu. Was machen so Verstärker? Die Geräte verstärken das Ausgangssignal vom Funkgerät und geben es entsprechend verstärkt wieder aus. Meistens handelt es sich um sog. lineare Verstärker. Zum Beispiel verstärken sie alles um 10db. Dann wird auf 1 Watt Eingangsleistung ca. 10 Watt. Es gibt auch einige Modelle, die alles verzwanzigfachen und einige, wo der Benutzer das entsprechend anhand eines Reglers einstellen kann. Letztendlich ist es wichtig, dass der Verstärker das Signal nicht nur verstärkt, sondern es auch nicht kaputt macht, bzw. unerwünschte Aussendungen hinzufügt, die dann anderen Funkanwendungen in anderen Frequenzbändern stören.

Wer darf Sendeleistungsverstärker nutzen?

Der Einsatz der Sendeleistungsverstärker ist bei CB-Funk nicht erlaubt. Hier sind die CB-Funker auf 4W AM/FM und 12 Watt SSB beschränkt. Das klingt erstmal nicht viel, dennoch kommt man locker mal 150km weit vom Berg zu einer anderen Station. Das Stichwort Wellenausbreitung ist hier auch ein Themenfeld, das nicht außer Acht gelassen werden sollte. Der Einsatz der Geräte ist bei Amateurfunkern gestattet und der ein oder andere funkt mit modifizierten CB-Funkgeräten (Expert-Modus) auf dem 10m und 12m Band. Einige moderne Geräte beherrschen auch die Relaisablage und CCTS etc. Ich kenne OM’s die ihre QRP Geräte mit einem Sendeleistungverstärker auf eine höhere Leistung bringen und damit 80m Kurzwelle arbeiten.

Stabile Spannungsquelle nötig – hohe Stromaufnahme

Die Sendeleistungsverstärker brauchen bei Volllast recht viel Strom, um vernünftig zu funktionieren, so ist eine ausreichend starke und vor allem stabile Spannungsquelle an dieser Stelle sehr wichtig. Ist sie zu schwach hat man viel Ausgangsleistung mit einem ziemlich kaputten Signal und die Verständlichkeit leidet massiv. Außerdem ist Power nicht alles. Die Antenne muss schonmal gut abgestimmt sein und einen möglichst guten Wirkungsgrad haben. Weiter sendet man grundsätzlich nur mit soviel Leistung, wie für die Verbindung ausreicht. Weniger ist mehr. Auch für die anderen OMs, die vielleicht in weiter Entfernung einen hören können, aber nicht zur Station zurückkommen.

Störungen vermeiden – Oberwellen mit Tiefpass filtern

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, Störungen zu vermeiden oder zumindest sie stark abzuschwächen. Das Funkgerät selbst sollte hier ein möglichst sauberes Signal erstmal ausgeben mit einer ordentlichen Oberwellenunterdrückung. Das ist fast immer bei den Geräten der Fall. Aber es gab schon Fälle, wo Leute an den Ausgangsfiltern gebastelt haben, um noch das letzte Quäntchen Watt aus der Endstufe zu kitzeln. Keine gute Idee. Der Verstärker selbst sollte an seinem Ausgang einen zusätzlichen Tiefpassfilter haben, der mögliche Oberwellen wiederum stark abschwächt. So ein Tiefpassfilter heißt oft BSI/TVI Filter. Diese begrenzen die Aussendung von Frequenzen z.B. über 30 MHz. Natürlich nicht vollständig, aber mit einer massiven Dämpfung von 30db oder mehr.

Stromversorgung für die Gerätschaften – Spannungskontrolle nützlich

Der Hersteller schreibt meist, wieviel Watt die Verstärker maximal ziehen. Das sind so 12A in vielen Fällen oder mehr, einige Werte liegen bei 30A. Die Geräte am Autoboardnetz betreiben ist keine gute Idee, einmal zieht es die Starterbatterie recht schnell leer und weiter sind die Leitungen nicht auf die Ströme ausgelegt. Hier müsste man selbst entsprechende Querschnitte und Sicherungen von der Batterie ins Auto legen. Das ist meiner Meinung nach aufwendig und wenig nützlich. Da ist es besser eine entsprechende Batterie, z.B. einen AGM Blei Akku dabei zu haben. Entsprechend in seiner Kapazität sind Werte von 40Ah/10h da sinnvoll. Auch ein 20Ah/20h wird einige Zeit seinen Dienst verrichten, aber die Spannung wird da recht schnell einbrechen und das wiederum ist für den Verstärker nicht so toll. Am besten baut man gleich ein HF-festes Voltmeter dazu und schaut, wie die Spannung sich beim Senden verhält. Liegt sie unter dem vom Hersteller definierten Wert, so muss man entweder die Leistung drosseln bis es wieder passt oder man braucht eine andere Batterie. Es bringt nichts, wenn das Signal stark, aber verzerrt oder kaputt ist, wenn zu wenig Energie zur Verfügung steht.

Übersteuerung vermeiden

Die Verstärker sollten keinesfalls übersteuert werden. Der Hersteller schreibt eine maximale Eingangsleistung in das Datenblatt. Der Wert sollte nie erreicht bzw. überschritten werden. Es werden unheimlich viel Nebenaussendungen produziert, wird der Verstärker übersteuert. Am besten speist man den Verstärker mit so 80% seiner maximalen Eingangsleistung. Dann kommt immer noch hinreichend genug heraus, das Signal ist sauber und zudem ist der Leistungsunterschied bei der Gegenstation gegenüber der Volllast kaum zu spüren.

Antennentechnik vor Betrieb prüfen – Leistungen an das QSO anpassen

Am besten man beginnt mit der geringsten Leistung und prüft kurz seine Antennenanlage. Ist der SWR Wert okay und es gibt keine Probleme mit der Verkabelung und den Steckern kann die Leistung etwas erhöht werden. Nur mit der Leistung senden, bis die Telefoniequalität mit der Gegenstation ausreichend ist. Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Die Leistungsverstärker sind, was nicht abgestimmte oder defekte Antennen angeht, sehr empfindlich. Kurz, sie brennen durch, wenn was nicht in Ordnung ist. Daher ist ein kurzes Prüfschema vorab sehr nützlich und das Gerät lebt länger.