Direktfunktests im Gelände mit Yaesu FT3D Handfunkgeräten

Wir sind es häufig gewohnt mit Handfunkgeräten über Relais zu kommunizieren. Das funktioniert meist ohne Schwierigkeiten, mit kleiner Leistung bekommt man dank der Relaisbetreiber eine riesige Reichweite mit wenig Aufwand. Jedoch wie verhält es sich bei einer kleinen Wandertour in Mitten des Geländes? Natürlich ist es allbekannt, das Bäume, Hügel, Felsen und was nicht alles in der Sichtlinie steht massiv oder ganz das Signal abschirmen. In wie fern ließ sich trotzdem noch mit einer gewissen Reichweite mit den Geräten arbeiten? Somit haben wir das mit einem einfachen kleinen Versuch mal ausprobiert und eine schöne Tour mit etwas Funktechnik verbunden.

Auf unserer Tour rund um den Glaswaldsee haben wir Yaesu FT3D Handfunkgeräte dabei gehabt. Es sind wunderbare Handfunkgeräte, womit wir sehr zufrieden sind. Wie bei allen unseren Geräten, haben wir die Antenne etwas vergrößert und die Originalantenne ersetzt. Wir haben mit einer Diamond SRH-771 Hyflex-Antenne gearbeitet. (https://www.mwf-service.com/sh…hyflexantenne-2m70cm.html)

Im Wald mit dem Rucksack unterwegs, QRP unterwegs oder so zum Funken sind die Yaesu FT3D Geräte ausgezeichnet. Leicht, resistent gegen leichten Regen, C4FM fähig und mit allerlei Zubehör zu bekommen. Noch besser und eine klare Empfehlung für jetzt sind die FT5D Handfunkgeräte. Wasserdicht, verbesserter Empfänger und all das Zubehör, was für das FT2D oder das FT3D erstanden worden ist, passt auch da. Das bedeutet auch, dass der Akku nach wie vor nicht so der Größte ist, was allerdings im QRP Betrieb in dem Gerät nicht so problematisch ist. Dazu können externe Stromquellen an das Gerät angeschlossen werden, was den Nachteil mit Zusatzgewicht wiederum ausgleicht.

Als Günstig-Ersatz würden die Baofeng UV-9R (Plus) herhalten können, wenn man wirklich nicht die Yaesu Geräte erwerben will. Die Gerät sind sehr robust und man bekommt viel Funkgerät für den niedrigen Preis.

Wir wollten vor allem Testen, wie sich die Erreichbarkeit untereinander verhält, wenn viele Bäume dazwischen liegen und dazu noch durch Regen etwas benetzt sind. Uns interessierte auch der Unterschied zwischen C4FM und FM in der Praxis nur für diesen experimentellen Fall. Wie verhält es sich mit der Sprachqualität? Gibt es große Unterschiede zwischen den Betriebsarten in diesem Gelände und sticht ggf. eine Sache besonders heraus? Weiter wollten wir ein wenig spielerisch ergründen – wie verhält es sich mit der Leistung?

Wir wollten mit möglichst niedriger Sendeleitung senden, auch um möglichst lange etwas von der Batterie zu haben. Dazu wollten wir ebenso den Unterschied zu den S-Stufen ein wenig beobachten, die das Gerät darstellt. Ganz generell sind die Akkus von Mobilgeräten mit voller Sendeleistung recht schnell leer. Das ist unterwegs ohne Lademöglichkeit vielleicht eine ungünste Sache und nicht immer möchte man zusätzlich Strom oder gar Solar mit schleppen. Es kommt noch dazu, dass ggf. Kälte die Akkuleistung weiter noch reduziert. Das FT5D kann man problemlos, aufgrund der völligen Wasserdichtigkeit unter der Jacke nah am Körper tragen. Beim FT3D sollte man das Gerät in eine kleine Plastiktüte packen, es hält zwar Feuchtigkeit aus, ist aber nicht so wasserdicht, dass nichts in das Gerät eindringt.

Stromaufnahme Yaesu FT3D

Stromaufnahme Yaesu FT3D

Wir haben somit angefangen mit 300mW zu senden. Das klappte bis zu zwei Kilometer durch den Wald recht gut. Sogar mit kleineren Hügeln dazwischen war das kein Problem, wir waren schließlich im Schwarzwald, da ist nix flach. Der Mobileffekt kam, je weiter wir weg voneinander waren, stark zum Tragen. Das heißt, wir musste zwischen Rauschen und R0 und R3 uns ca. 50cm zum Empfang mit der Antenne bzw. dem Gerät bewegen. Die Schwankungen waren gewaltig und wenige cm entschieden zwischen gehört werden und rauschen.

Die Antenne musste am Ende der Entfernungen immer schön gerade gehalten werden, damit die Verbindung nicht abriss. Das bewegte sich bei den 2 km sehr an der Grenze, aber für Wald und ohne Sichtverbindung und dazu das Gelände waren wir doch sehr überrascht, wie gut das funktionierte.

FM war sehr verrauscht, aber durchaus noch zu verstehen. C4FM war, wie immer entweder super oder weg. Wie digitale Signale so sind. Wir konnten uns bei unserem Test nicht so recht entscheiden, was wir besser oder schlechter fanden. Wir tendierten sogar am Ende stärker zu FM, als zu C4FM. Durch das Rauschen ist trotz den nicht verständlichen Signals immer noch häufig zu bemerken, dass jemand sendet.

Die unverständliche Modulation kann man dann als Signal verstehen, mit gerade ausgerichteter Antenne zu versuchen mit Rückrufen und langsamen Bewegen doch wiederum ein hörbares Signal zu bekommen. Bei C4FM ist zwar die Sprachqualität grundsätzlich sehr gut, selbst wenn das Signal schon recht kaputt ist, würfelt es wenig, aber wenn das Signal nicht mehr darstellbar ist, ist Ruhe.

Man bemerkt es nicht, dass der andere Teilnehmer irgendwie doch versuchen zu rufen im Rauschen. Dafür kann man im C4FM Modus die Gruppenfunktion nutzen und einstellen, dass man sieht, wenn das Gerät in Reichweite ist und das man auch ein Signalton bekommt, wenn das Gerät wieder empfangen wird, bzw. auch aus dem Empfang verschwunden ist. Wir konnten uns nicht so recht entscheiden.

TX Leistung Yaesu FT3D

TX Leistung Yaesu FT3D

Die Yaesu Geräte sind empfindlich genug, um ordentlich noch das schwache FM Signal aus dem Äther zu fischen. Das wird man meiner Meinung nach mit den Baofeng Geräten völlig vergessen können, die haben einer geringere Empfindlichkeit. Das kann entscheidend sein, muss es aber nicht.

Einen besonders großen Unterschied hatte es bei unserem kleinen Test mit FM/C4FM jetzt nicht gemacht; das Signal war wenn es zu schwach war, für beide zu schwach und damit nicht mehr zu lesen.

Wir haben für die Durchgänge immer wieder die Leistung gesteigert und man konnte schön sehen, die eine Vervierfachung mehr oder weniger eine S-Stufe brachte je nach Frequenz, Antenne, Winkel der Antenne…

Unterm Strich hatte bei 2,6km Entfernung ganz am Ende es keinen Unterschied gemacht, ob es nun 2,5W oder 5W waren, um R5 zu melden. 300mW reichten bei 2,6km nicht mehr aus, aber 1W klappte immer noch recht gut. Wir haben bei 2,6 km dann unseren Versuch beendet, wir vermuten, es wird mit 5W ca. 4 km dort funktionieren. Mit einer Yagi und etwas mehr Höhe der Antenne noch weiter. Aber das testen wir ein andermal.

Ob 2m oder 70cm macht aufgrund der Antenne durchaus einen Unterschied. Die elektrische Länge bei 70cm ist bei dieser Antenne Lambda/2 und bei 2m Lambda/4. Das machte hier und da einen Unterschied zwischen gehört werden oder nicht gehört werden. Somit werden wir 70cm nach unserem Test für direkte Kommunikation im Wald favorisieren mit diesen Geräten und der Antenne.

Ein kleiner GFK Mast mit einer Drahtantenne wird hier noch weitere bessere Ergebnisse erzielen. Auch weil man diese Antenne an seinem Rucksack anbringen kann und damit grundsätzlich einen besseren Empfang hat. Weiter kann das 2m Band dann auch besser genutzt werden. Nachteil ist, neben dem Gerät muss mehr Zubehör mitgenommen werden.

Wir uns stand der Test mit den Funkgeräten bei dieser Tour nicht im Vordergrund, es war eine tolle Tour und zugleich konnten wir es mit etwas Funk verbinden. Von den Bergspitzen, bzw. größeren Hügeln konnten wir weit entfernte Relais problemlos Auftasten und arbeiten, so war auch eine Verbindung zum Heimat-Relais möglich und eine gute Verbindung zu OMs in der Heimatstadt, trotz der doch großen Entfernung.