Die Not beim Notfunken vermeiden

Um als Notfunker im Rahmen des „service to others“ agieren zu können, müssen verschiedene Rahmenbedingungen stimmen, die es ermöglichen seinen Dienst zu verrichten. Die Funkausstattung alleine wird nicht genügen. Sozusagen muss das Konzept rund sein und alle Aspekte rund um den Funker müssen stimmen.

Je nach Standort und Krise, sei es ein typischer längerer Stromausfall durch Unwetter, müssen sämtliche Ressourcen für den Betrieb von Mensch und Maschine für eine gewisse Zeit autark zur Verfügung stehen. Die Wasserversorgung ist einer der wichtigsten Aspekte und damit genauso groß, wie der der Stromversorgung.

Was zum Notfunk dazu gehört: Eigenversorgung, Wärme-, Kälte-, Wetterschutz

Auch Wärme, Kälteschutz und Wetterschutz an sich, sind Komponenten, die nicht fehlen dürfen, um Betrieb machen zu können. Im Sommer mag man nicht so schnell frieren, aber gerade im Winter kommt es wegen Stürmen und Vereisungen der Leistungen zu Ausfällen. Mit Kälteschutz ist der persönliche Kälteschutz in Form von Kleidung gemeint. Ein gutes Kleidungskonzept, Stichwort: Zwiebelprinzip, ist wichtig, um einige Tage gut überbrücken zu können. Darunter fallen auch alle Ausrüstungsgegenstände, die zum Schlafen nötig sind, also Schlafsack, Isomatte und so weiter. Gute Kleidung ist der Schlüssel, wenn es hart auf hart kommt und man möglicherweise den Naturgewalten direkt ausgesetzt ist. Zudem muss die mobile Shack nicht so intensiv beheizt werden. Je nach Art des Wetterschutzes hat man keine oder nur eine einfache Isolation um sich, gegen Wind, Kälte und Regen.

Camper als rollende Funkstation

Aus diesem Grund bieten sich Camper geradezu an. Sie können ausgezeichnet ausgestattet werden, die Campinghersteller haben für vieles eine hervorragende Lösung. Dazu gibt es Gasheizungen und größere Camper mit allerlei Optionen für den Einbau von Batterien und Gerätschaften. Je nach persönlichem Gusto lassen sich so Camper zu Funkwagen so umgestalten, dass es mehr oder weniger als nichts fehlt. Zumindest erstmal technisch. Weiter ist genug Platz vorhanden für Lebensmittel, Erste Hilfe, Zubehör, Batterien und so was man so braucht, wie Geschirr, Kocher und persönliche Ausrüstung. Antennen können leicht seitlich angebracht werden und leicht gelagert und transportiert werden. Auch Platz für Spritkanister sollte mit eingeplant werden, die 1,5-fache Menge, die in den Tank passt, sollte im Notfall noch mitgeführt werden. Im Zubehör sollte die Kettensäge mit Sprit und Werkzeug nicht fehlen.

Nachteile von Fahrzeugkonzepten mit Campern

Der Nachteil dieses Konzepts ist, der Camper ist recht schwer und dazu recht groß. Dafür natürlich bequem und autark für 2 Personen und wenn es sein muss auch mehr. Solange die Straßen intakt sind und der Standort im Einsatzfall sicher, ist das alles ausgezeichnet. Sobald allerdings die Verkehrsinfrastruktur beschädigt ist und ein Ausweichen über andere Straßen blockiert, so kommt man mit dem Camper nur sehr schlecht voran. Hat man zu diesem Zeitpunkt seinen sicheren Funkstandort erreicht ist es erstmal gut, aber sollte die Blockierung über den Zeitraum der vorhandenen Versorgung hinausgehen, so kann es sein, dass man gezwungen ist, den Camper in dieser Form aufzugeben.

Kompakte Fahrzeugkonzept mit Geländewagen

So gibt es auch kompaktere Konzepte, wie das spartanische Umgestalten eines Lada Niva. Hier kommt der Komfort nicht an erster Stelle, hier wird eine mobile Shack und ein einigermaßen geländegängiges Fahrzeug im Notfunkkonzept kombiniert. Natürlich lassen sich auch andere Fahrzeuge hier verwenden, wie zum Beispiel der Jeep Wrangler, der ebenso ein sehr geeignetes Fahrzeug ist. Wasser, Benzin, Zubehör und Allerlei finden in dem Fahrzeug Platz, mit Sitz und Liegefläche ist es allerdings sehr knapp. So ist ein zusätzliches Zelt eine gute Sache, das beim Standort aufgestellt werden kann. An dieser Stelle ist die Beheizung eine Herausforderung im Winter. Vorteilhaft ist allerdings die Flexibilität. Auch etwas unpassierbare Straßen können mit den Fahrzeugen befahren werden, Waldwege und Schotterpisten sind kein Problem. Diese Strecken lassen sich mit einem Camper nicht befahren. Pro Person genügt ein Geländefahrzeug. Im Krisenfall ist es ggf. sinnvoll mit mehreren Fahrzeugen kombiniert unterwegs zu sein. So lassen sich einige Werkzeuge auf die Fahrzeuge verteilen und die Reichweite bleibt die gleiche, dazu erhöht sich die Sicherheit, da Fahrzeuge sich gegenseitig auch mal aus dem Dreck ziehen können. Dazu können die Fahrzeuge im Stand als Windschutz dienen und mit Planen und entsprechendem Konzept ist ein einfacher Wetterschutz schnell aufgespannt.

Autark, selbstständige Eigenversorgung und Selbsthilfe mit Bescheidenheit

Was für den Notfunk ein wichtiger grundlegender Punkt ist, alles Nötige selbst mitzubringen, um andere Hilfskräfte erst gar nicht zu belasten. Vollständige Eigenversorgung und Selbsthilfe ist an dieser Stelle das Mantra. Nur ein organisierter voll ausgestatteter Helfer ohne eigene Not kann im Ernstfall anderen helfen.
Von daher müssen die Notfunk-Konzepte vollständig sein und dürfen sich nicht nur auf die technischen Aspekte des Funks beschränken. Auch bei der Standortwahl ist es nicht unbedingt erforderlich, direkt neben den BOS Einheiten sein Lager aufzuschlagen, es sei denn von Seiten der Hilfsorganisation wird das direkt erbeten. An dieser Stelle ist vorher ein Gespräch mit den entsprechenden Leitern vor Ort zu suchen und ihre Meinung direkt zu erfragen. Kommunikation ist hier ein wichtiger erster Schritt, mindestens auch um Missverständnisse erst gar nicht aufkommen zu lassen. Es ist es zu vermeiden den Arbeitsablauf der staatlichen Hilfskräfte zu behindern.